Jeden Lachs packt einmal das Heimweh. Dann vollbringt er das scheinbar Unmögliche und schwimmt in riesigen Schwärmen flussaufwärts zu seinem Geburtsort, um dort zu laichen. Dabei orientiert sich sein innerer Kompass am Magnetfeld der Erde.
Auf seiner Reise trotzt der Lachs hungrigen Bären und reißenden Strömungen, springt meterhohe Wasserfälle hoch (!) und legt Tausende von Kilometern zurück.
Unterwegs wird er nicht nur vom Salzwasser- zum Süßwasserfisch, sondern ändert auch seine Farbe.
Zu den prächtigsten Gesellen zählen die Rot- und Königslachse aus dem Pazifik: Ihr bläuliches Gewand färbt sich im Lauf ihrer Wanderung in das typische, leuchtende "Lachsrot". Verantwortlich dafür sind, ähnlich wie bei den Flamingos, kleine rote Krebstierchen, die den Fischen als Wegzehrung dienen.
Leichen fürs Laichen: Für die meisten Lachse wird es die letzte Reise sein. Die Tiere sterben nach der Eiablage vor Erschöpfung. Dabei bilden ihre toten Körper einen Nährboden für den Nachwuchs.
Auch Wildtiere wie Adler oder Bären profitieren von der "fetten Beute". Sie versammeln sich jedes Jahr zur Lachswanderung an den Flussläufen, um sich am "Buffet" zu bedienen.
Wenn die jungen Lachse etwa ein Jahr alt sind, beginnt ihre Reise flussabwärts in die Ozeane. Doch auch sie werden eines Tages wieder an den Ort ihrer Geburt zurückkehren ...