Neue Antibiotika-Quellen: Bakterien, Pilze und Tiere
Forschende weltweit suchen nach neuen Antibiotika. Einige wollen alte Wirkstoffe chemisch verändern, die meisten aber halten in der Natur Ausschau danach.
Der Großteil der bisherigen Antibiotika stammt ursprünglich aus Boden-Bakterien. 99 Prozent der Bakterien sind unerforscht. Unter ihnen wird es noch einige Antibiotika geben, man muss sie nur finden. (Schimmel-)Pilze sind ebenfalls eine gute Quelle. Das erste und bekannteste Antibiotikum Penicillin basiert auf ihnen.
Doch auch in Pflanzen, Insekten, Reptilien und anderen Tieren könnten die neuen Wunderwaffen stecken. Bei Faultieren etwa tummeln sich im Fell etliche Bakterien und Pilze, die aktuell als Antibiotika getestet werden.
Im Speichel von Komodowaranen tummeln sich etliche krankmachende Bakterien, doch die Tiere werden nicht krank. Biolog:innen untersuchen, welche Stoffe sie so robust machen.
Alligatoren gibt es schon sehr lange auf der Erde. Mitunter wegen ihres guten Immunsystems. Forscher:innen analysieren deswegen ihr Blut.
Das Immunsystem von Insekten ist ebenfalls sehr gut. Der asiatische Marienkäfer etwa besitzt kleine Eiweiße und den Wirkstoff Harmonin, die Krankheitserreger effizient abwehren.
Bei Bienen, Rattenschwanz-Larven, Totengräbern, Baum- und Milchkraut-Wanzen haben Biolog:innen ebenfalls mögliche Antibiotika gefunden.