eine ernsthafte erkrankung mit vielen fehldiagnosen
Endometriose: Mehr als Periodenschmerzen
- Aktualisiert: 29.03.2023
- 10:51 Uhr
Diese Unterleibserkrankung macht nicht nur Stars wie Gabrielle Union und Halsey das Leben schwer: Viele Frauen leiden unter Endometriose. Was hinter der Erkrankung steckt, welche Symptome sie mit sich bringt und wie die Behandlungsmethoden aussehen, erfahrt ihr hier.
Endometriose: Das steckt hinter der Unterleibserkrankung
Endometriose ist eine Erkrankung des Unterleibs, die u.a. mit starken Schmerzen im Bauch, Blutungen oder auch Schmerzen in Blase und Darm einhergeht. Verantwortlich dafür ist die Ansammlung von Gewebe außerhalb der Gebärmutter, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt. Die Krankheit ist eine der häufigsten Unterleibserkrankungen bei Frauen und bei manchen Frauen der Grund dafür, dass sie keine Kinder bekommen können.
Im Clip: Anna Wilken macht auf Endometriose aufmerksam
Anna Wilken macht mit Schock-Bild auf Krankheit aufmerksam
Was sind die Symptome von Endometriose?
Wer unter Endometriose leidet, hat oft starke Unterleibsschmerzen – vor allem, vor und während der Periode, beim Sex oder danach und kann auch Schmerzen sowie Blutungen beim Wasserlassen oder beim Ausscheiden von Stuhl haben. Ein weiteres Symptom ist Infertilität (Unfruchtbarkeit). Die Wucherungen entstehen meist in der Gebärmuttermuskulatur oder der Eileiterwand, im kleinen Becken an Eierstöcken und Eileiter und/oder außerhalb des kleinen Beckens in der Blase oder im Darm.
Endometriose kann auch symptomfrei verlaufen, so dass viele Frauen erst entdecken, dass sie die Krankheit haben, wenn sie Probleme mit dem Kinderkriegen bekommen.
Was sind die Ursachen einer Endometriose?
Die Beschwerden bei Endometriose entstehen dadurch, dass sich Gewebe, das ähnlich der Gebärmutterschleimhaut aufgebaut ist, außerhalb der Gebärmutter ansiedelt. Diese Gewebe-Verwachsungen werden Endometriose-Herde genannt und können u.a. an den Eierstöcken, der Scheide, dem Darm oder in und auf der Harnblase auftreten. Man vermutet, dass ein gestörter Hormonkreislauf, ein gestörtes Immunsystem oder die Gene an der Entstehung von Endometriose beteiligt sind.
Wie gefährlich ist eine Endometriose?
Endometriose ist nicht lebensbedrohlich, allerdings wird das Leben von Betroffenen durch die Beschwerden stark eingeschränkt. Die Folge der Gewebeansammlung außerhalb der Gebärmutter sind chronische Entzündungen im Körper. Außerdem kann das Gewebe vernarben. In schlimmen Fällen kommt es dadurch zu Blutungen im Bauchraum, verklebten Organen oder Unfruchtbarkeit, da die Krankheit Verklebungen und Verwachsungen der Eileiter und Eierstöcke mit sich bringen kann.
Endometriose und Schwangerschaft
Endometriose kann oft zur Unfruchtbarkeit führen. Kann man trotz Endometriose Kinder bekommen? Ja, nur ist die Wahrscheinlichkeit, dass es klappt, geringer als bei gesunden Frauen. Expert:innen sprechen von einer 50-prozentig verringerten Fruchtbarkeit. Die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, liegt bei wenigen Prozenten. Nur lässt sich so eine Aussage nicht verallgemeinern! Am besten sprecht ihr darüber mit eurem Frauenarzt oder euer Frauenärztin.
Wie sieht die Diagnose und Behandlung einer Endometriose aus?
Oft dauert es sehr lange, bis die Endometriose überhaupt erkannt wird. Das liegt daran, dass die Symptome der Erkrankung denen von "normalen" Periodenschmerzen so ähnlich sind. Die Krankheit ist zwar behandelbar, heilen lässt sie sich aber nicht. Behandelt werden kann die Endometriose entweder durch Medikamente (in der Regel durch eine Hormontherapie) oder durch einen Bauchschnitt. Oft sind nach einem operativen Eingriff zusätzliche Hormone notwendig. Nach einer Behandlung oder einer OP bleibt auch immer das Risiko, dass die Endometriose zurückkommt.
Was passiert, wenn eine Endometriose nicht behandelt wird?
Wird eine wuchernde Endometriose nicht behandelt, können – neben den Bauchkrämpfen und z.B. Schmerzen beim Sex – Organe verkleben oder es kann zur Unfruchtbarkeit führen. Wuchert das Gewebe außerhalb der Gebärmutter, sollte so schnell wie möglich gehandelt werden. Das minimiert die Beschwerden und verhindert (vielleicht) auch Infertilität. Man vermutet, dass die Beschwerden einer Endometriose mit der Menopause zurückgehen oder ganz verschwinden, nämlich dann, wenn weniger Östrogen im Körper gebildet wird.
Schädigt Endometriose die Organe?
Durch die Gewebewucherungen, die sich bei Endometriose außerhalb der Gebärmutter bilden, können Organe verkleben. Diese sogenannten Endometriose-Herde und -Zysten können sogar in der Lunge auftauchen. Die Organe werden mit der Zeit funktionsunfähig. Deswegen sollte eine Endometriose unbedingt behandelt werden.
Kann Endometriose auch bösartig sein?
"Bösartig" ist das falsche Wort, wenn man von Endometriose spricht, denn die Krankheit gilt als "gutartig". In seltenen Fällen tritt Endometriose aber in Zusammenhang mit Krebs auf und es können sich aufgrund der Endometriose-Herde Tumore an den Organen bilden.
Welche Nahrungsmittel sollte man bei Endometriose vermeiden?
Bei Endometriose solltet ihr euch vor allem entzündungshemmend und histaminarm ernähren. Ihr solltet daher auf Lebensmittel wie Rotwein, Hartkäse oder Hefe (alle haben viel Histamin, was Schmerzen verstärken kann) sowie auf rotes Fleisch, Zucker und Frittiertes verzichten.