Hohe Risiken
Wie gefährlich sind Brust-Implantate? Was Experten sagen!
- Aktualisiert: 10.05.2024
- 15:35 Uhr
Brüste aus Silikon können zu einem großen gesundheitlichen Risiko werden und immer mehr Frauen sind davon betroffen. Ärzt:innen fordern sogar ein Verbot!
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Im Clip: Wie gefährlich sind künstliche Brüste wirklich?
Wie gefährlich sind Brust-Implantate?
Sie sind das Symbol von Fruchtbarkeit sowie Weiblichkeit und spielen für die gängigen Schönheitsideale schon seit Tausenden von Jahren eine wichtige Rolle: Brüste. Das klassische Frauenbild unterlag stets einem Wandel, doch die Bedeutsamkeit der Brüste hat sich kaum verändert. Sie haben großen Einfluss auf das Selbstbild, manchmal sogar auf den Selbstwert. Laut einer internationalen Studie von Professor Viren Swami, der an der Anglia-Ruskin-Universität in Cambridge forscht, sind rund 71 Prozent der befragten Frauen unzufrieden mit der Größe ihrer Brüste und ihrem Aussehen. Die in der Zeitschrift "Body Image" veröffentliche Untersuchung ergab, dass sich 48 Prozent der teilnehmenden Frauen eine größere Oberweite wünschen, 23 Prozent der Frauen wünschen sich kleinere Brüste.
Brustvergrößerungen sind die häufigste Form von Schönheitsoperationen, die aktuell in Deutschland durchgeführt werden. Statistisch gesehen lassen sich pro Jahr circa 16.000 bis 20.000 Patient:innen Brust-Implantate einsetzen, die Preise dafür variieren zwischen 4.500 und 7.500 Euro und müssen in der Regel selbst gezahlt werden. Die Krankenkasse übernimmt diesen operativen Eingriff nur bei einer medizinischen Notwendigkeit.
Bei dem Preis, dem Stand der modernen Medizin sowie dem strikten Medizinproduktgesetz ist davon auszugehen, dass eine Brust-OP verhältnismäßig sicher ist und stets ordnungsgemäß durchgeführt wird. Oder?
So gefährden Silikon-Implante die Gesundheit
Ja, grundsätzlich schon. Dennoch sind Risiken niemals auszuschließen, selbst wenn der Eingriff im Prinzip gut verlaufen ist. Zum einen können sich Gewohnheiten wie Rauchen und Lebensstil negativ auf den Heilungsprozess auswirken, zum anderen ist allein schon eine Vollnarkose mit einem gewissen Risiko verbunden. Sollte der Wunsch nach einer Veränderung der Brüste so groß sein, dass eine Operation die einzige Option ist, gilt es, sich unbedingt ausführlich über die Risiken zu informieren.
So kann es beispielsweise zu diesen Folgen kommen:
- Nerven werden geschädigt
- der Körper stößt das Implantat ab
- Narbenwucherungen
- Infektionen
- Schädigung der Brustwarzen
Einige Patient:innen leiden sogar unter der sogenannten Brust-Implantate-Krankheit BII bzw. ASIA. Dabei handelt es sich um ein Autoimmun-Syndrom, das ein breites Spektrum an Symptomen mit sich bringt. Am häufigsten treten bei den Betroffenen chronische Müdigkeit, Gelenkschmerzen, Herzrasen, Vergesslichkeit und Konzentrationsstörungen, Migräne, Muskelschwäche, Taubheitsgefühle und Hautausschlag auf. Die einzige Möglichkeit für Besserung ist, sich die Silikon-Implantate wieder sorgsam entfernen zu lassen, was wiederum mit hohen Kosten und Risiken verbunden ist.
Allgemein sollten professionelle Chirug:innen von einem plastischen Eingriff abraten, sofern grundsätzlich ein zu hohes Risiko für die Patient:innen besteht. Dies kann zum Beispiel bei Übergewicht der Fall sein oder bei einer schon bestehenden chronischen Erkrankung. So oder so ist es im Vorfeld einer Brust-Operation notwendig, sich Zeit für diese Entscheidung zu nehmen und alle Faktoren einzubeziehen.