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Niederländische Banden

Bankautomaten-Sprengungen in Deutschland weiterhin auf Rekordhoch

  • Veröffentlicht: 25.04.2024
  • 16:24 Uhr
  • Clarissa Yigit
In der Nacht zu Montag (22. April) wurde in einer Bankfiliale in Berlin-Zehlendorf ein Geldautomat gesprengt.
In der Nacht zu Montag (22. April) wurde in einer Bankfiliale in Berlin-Zehlendorf ein Geldautomat gesprengt.© Foto: Christophe Gateau/dpa

Die Zahl der Fälle, bei denen Bankautomaten gesprengt werden, ist in Deutschland weiterhin hoch. Dabei kommen die Vandalen offenbar überwiegend aus den Niederlanden.

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Allein im vergangenen Jahr hat es "461 versuchte und vollendete Sprengungen" in der Bundesrepublik gegeben, schreibt der "Stern". Das Magazin "Stern" hat für den Bericht alle Landeskriminalämter abgefragt, wie hoch die Anzahl der Geldautomaten-Sprengungen in Deutschland ist.

Demzufolge war die Fallzahl etwas niedriger als im Jahr 2022 mit 496 Fällen. Allerdings liege eine endgültige Auswertung des Bundeskriminalamts zu bundesweiten Fällen für das vergangene Jahr noch nicht vor.

Rund 55.000 Bankautomaten zählte die Bundesbank im Jahr 2021.

Im Video: Anwohner hörten Knall - Bankfiliale in Berlin fliegt in die Luft

Niederländische Banden sprengen Geldautomaten in Deutschland

Professionelle Banden haben demnach in den vergangenen beiden Jahren knapp 30 Millionen Euro an Bargeld mit der Sprengung von Geldautomaten in Deutschland erbeutet, ergänzt der "Saarländische Rundfunk" (SR). Dabei kämen die Täter:innen zum Großteil aus den Niederlanden, in denen es einen Täterpool mit rund 1.200 Profis gebe - mit hochmotorisierten Kraftfahrzeugen. "Wir reden hier von organisierter Kriminalität", erklärt Kriminalhauptkommissar Reiner Both, zuständiger Beamte beim Landespolizeipräsidium für Bankenschutz, gegenüber dem SR. Insbesondere aus den Ballungszentren Amsterdam und Utrecht würden dabei junge Männer rekrutiert, so der "Stern".

Grund für die akute Zunahme der Sprengungen durch Niederländer:innen in Deutschland seien vor allem die Sicherheitstechniken im benachbarten Land. So haben die niederländischen Betreiber der Geldautomaten diese entweder abgebaut oder sie mit einer Technik ausgestattet, die Banknoten bei einem Angriff verkleben lässt. Daher verlagert sich der Fokus der Verbrecher:innen zunehmend nach Deutschland.

Allein 367 Automatensprengungen in Deutschland verzeichnete die niederländische Polizei, wie diese am Samstag (20. April) in Den Haag mitteilte. Lediglich acht Automaten hingegen wurden in Holland in die Luft gejagt. In Deutschland seien 137 Niederländer:innen im vergangenen Jahr festgenommen worden, weil sie in der Bundesrepublik Geldautomaten gesprengt haben sollen, schreibt die Deutsche Presse-Agentur (dpa).

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Der entstandene Sachschaden im Jahr 2023 beläuft sich auf circa 110 Millionen Euro (davon rund 30 Millionen Euro Bargeld). Daher fordert die Politik die Banken auf, auch hierzulande die Sicherheit der Automaten zu erhöhen, indem die Systeme beispielsweise die Geldscheine bei Attacken einfärben oder verkleben lässt.

Das Bundesland mit den meisten Automatensprengungen in Deutschland sei Nordrhein-Westfalen mit 153 Sprengungen im vergangenen Jahr - weniger als im Rekordjahr 2022 mit 182 Sprengungen.

  • Verwendete Quellen:
  • Stern: "Zahl gesprengter Geldautomaten in Deutschland weiter hoch"
  • Nachrichtenagentur dpa
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