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Umwelt und Klimaschutz

Darum ist der Wald für uns so wichtig

  • Aktualisiert: 21.03.2024
  • 11:00 Uhr
  • Anna Kaltenhauser
Jeder darf in den Wald! Dank Bundeswaldgesetz hast du freien Zugang zur grünen Lunge - auch wenn der Wald in Privatbesitz ist.
Jeder darf in den Wald! Dank Bundeswaldgesetz hast du freien Zugang zur grünen Lunge - auch wenn der Wald in Privatbesitz ist.© Getty Images

Unser Wald ist ein wahrer Superheld: Er reinigt unsere Luft, produziert Sauerstoff und stärkt sogar unser Immunsystem. Was Bäume und Pflanzen noch alles für wichtige Rollen haben und wie der Klimawandel Flora und Fauna bedroht.

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Das Wichtigste zum Thema deutsche Wälder

  • Der Wald ist ein Superheld: Er reinigt Luft und Wasser und kühlt seine Umgebung ab. Ein einziger Baum arbeitet wie zehn Haushalts-Klimaanlagen.

  • Doch nun ist vom Waldsterben 2.0 die Rede. Der Klimawandel bedroht unsere Wälder mit heißen Sommern, Trockenheit, Stürmen und Schädlingen.

  • Im Jahr 2021 hat der Wald in Deutschland netto 52,5 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid (CO2) absorbiert. Damit absorbierte das Wald-Ökosystem rechnerisch netto sechs Prozent der jährlichen CO2-Emissionen in Deutschland.

  • Im Jahr 2021 bedeckte der Wald in Deutschland eine Fläche von etwa 10,7 Millionen Hektar. Das entspricht ungefähr 30 Prozent der Gesamtfläche.

Photosynthese: Wie Bäume und Pflanzen Sauerstoff produzieren

Photosynthese ist der Prozess, durch den Bäume und Pflanzen Sauerstoff produzieren. Dabei nutzen sie Sonnenlicht, Wasser und Kohlendioxid aus der Luft, um Glukose herzustellen. Glukose ist eine Art Zucker. Dieser Prozess findet in den Chloroplasten der Pflanzenzellen statt und wird durch den grünen Farbstoff Chlorophyll ermöglicht. Während der Photosynthese wird Sauerstoff freigesetzt und als Nebenprodukt abgegeben, was einen wesentlichen Beitrag zur Sauerstoffproduktion in unserer Atmosphäre leistet.

Bäume sind effektive Sauerstoff-Lieferanten und CO<sub>2</sub>-Speicher. Sie nehmen das CO<sub>2</sub> aus der Luft auf und bilden daraus mithilfe von Wasser und Sonnenlicht frischen Sauerstoff. Für sich selbst produzieren sie dabei wichtige Nährstoffe.
Bäume sind effektive Sauerstoff-Lieferanten und CO2-Speicher. Sie nehmen das CO2 aus der Luft auf und bilden daraus mithilfe von Wasser und Sonnenlicht frischen Sauerstoff. Für sich selbst produzieren sie dabei wichtige Nährstoffe.© Galileo
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Was der Wald alles kann

🗣 Die Sprache der Bäume: Über ein unterirdisches Netz aus Baumwurzeln und Pilzgeflechten, dem sogenannten Wood Wide Web, sind Bäume miteinander verbunden und geben so unter anderem Nährstoffe an jüngere Bäume weiter. Erfahre mehr darüber wie Pflanzen kommunizieren.

🏞 Waldtherapie: Das Grün der Blätter, der Moosduft, die Stille: Laut Forschenden stärkt ein 20-minütiger Spaziergang dein Immunsystem.

⚡ Wälder sind Sauerstoff-Kraftwerke: Jährlich produziert eine zirka 100 Jahre alte Buche rund 4.600 Kilogramm Sauerstoff. Wie lang du damit atmen kannst? Um die 13 Jahre. Informiere dich, warum Bäume weiß angestrichen werden.

👃 Aroma-Kick: Nadelbäume geben sogenannte Terpenoide ab. Atmest du diese Duftstoffe ein, kurbelst du deine Produktion von Abwehrzellen an.

🐜 Mikrokosmos: Ameisen, Bakterien, Pilze, Milben, Asseln, Regenwürmer und Co. In einer Handvoll Walderde stecken mehr Lebewesen, als es Menschen auf der Erde gibt. Also über sieben Milliarden.

🐛 Insekten-Hotel: Keine deutsche Baumart beherbergt mehr Insekten als die Eiche - nämlich um die 1.000 Arten. Es wuselt von der Baumkrone bis in die Wurzelspitzen.

🌲 Staubsauger: Der Wald reinigt die Luft, besonders an den Nadeln von Tanne und Fichte bleiben Staubkörner haften.

Der Forscher kämpft für die Aufforstung unserer Wälder

Der Forscher kämpft für die Aufforstung unserer Wälder

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Woran du erkennst, wie alt ein Baum ist?

Jedes Jahr bildet ein Baum einen neuen Ring aus. Das Muster, das diese Jahresringe im Laufe der Zeit bilden, ist bei allen Bäumen einer Region (fast) identisch. Der so entstandene Jahrhunderte umfassende "Baumringkalender" bildet eine Referenz.

Durch Vergleich sind so Rückschlüsse auf Herkunft und Alter von Holz möglich. Wie das geht, ohne einen Baum zu fällen? Man entnimmt einen Bohrkern des Stammes.

Für Besserwisser: Der Fachbegriff zur Altersbestimmung von Bäumen heißt Dendrochronologie: dendron bedeutet auf griechisch "Baum", chronos "Zeit", logos "Lehre". Begründet hat sie der US-Astronom Andrew Ellicott Douglass im 20. Jahrhundert.

Wald retten: So kannst du mit einem Klick helfen

🌳 Bergwaldprojekt: Du kannst online einen Baum oder mehrere Bäume spenden oder im Real Life mit anpacken. Bei verschiedenen Arbeitseinsätzen in deutschen (Berg-)Wäldern bist du bei Pflanz- und Pflegeaktionen dabei.

🌳 Plant for the Planet: Das Projekt wurde 2007 von dem damals neunjährigen Felix Finkbeiner gegründet. Du kannst dir Projekte weltweit aussuchen, die du unterstützen möchtest. Je nach Region kostet ein Baum unterschiedlich viel. In einigen Ländern kannst du bereits ab 50 Cent einen Baum pflanzen lassen.

🌳 Ecosia: Statt zu googeln, kannst du die Suchmaschine Ecosia verwenden. Mit dem aus Anzeigen erwirtschafteten Gewinn werden Bäume gepflanzt. Die Suchmaschine arbeitet CO2-neutral, unter anderem mit eigener Solaranlage.

🌳 Primaklima: Diesen Verein gibt es bereits seit 1991. Du kannst deinen CO2-Fußabdruck berechnen und finanziell ausgleichen. Bisher hat Primaklima nach eigenen Angaben über 14 Millionen Bäume gepflanzt.

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Erstaunliche Baumrekorde zum Angeben

Erstaunliche Baumrekorde zum Angeben

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"El Gigante" heißt diese Sumpfzypresse in Mexiko. Mit einem Umfang von 46 Metern ist sie der dickste Baum der Welt. Es braucht 34 zehnjährige Kinder um sie zu umarmen.
© picture alliance / imageBROKER | Horst Mahr

"El Gigante" heißt diese Sumpfzypresse in Mexiko. Mit einem Umfang von 46 Metern ist sie der dickste Baum der Welt. Es braucht 34 zehnjährige Kinder um sie zu umarmen.

Der dickste deutsche Baum ist dagegen mit einem Umfang von circa 18 Meter recht "dünn" - trotzdem europäischer Rekord! Die Sommerlinde steht im emsländischen Heede.
© picture alliance / Wolfram Steinberg | Wolfram Steinberg

Der dickste deutsche Baum ist dagegen mit einem Umfang von circa 18 Meter recht "dünn" - trotzdem europäischer Rekord! Die Sommerlinde steht im emsländischen Heede.

Die Fichte "Old Tjikko" in Schweden ist mit fast 10.000 Jahren der älteste Baum der Welt.
© Imago Images / Krauthöfer

Die Fichte "Old Tjikko" in Schweden ist mit fast 10.000 Jahren der älteste Baum der Welt.

Blutjung wirkt dagegen die deutsche Rekordhalterin: Die Sommerlinde von Schenklengsfeld steht hier aber auch schon seit rund 1.200 Jahren. Ein Holzzaun stützt und schützt sie.
© picture alliance / Franz-Peter Tschauner | Franz-Peter Tschauner

Blutjung wirkt dagegen die deutsche Rekordhalterin: Die Sommerlinde von Schenklengsfeld steht hier aber auch schon seit rund 1.200 Jahren. Ein Holzzaun stützt und schützt sie.

"Waldtraut" heißt der höchste Baum Deutschlands. Die Douglasie wurde 1913 im Freiburger Stadtwald gepflanzt - und kann noch höher hinaus: Rund 30 Zentimeter wächst sie pro Jahr.
© picture alliance / Patrick Seeger/dpa | Patrick Seeger

"Waldtraut" heißt der höchste Baum Deutschlands. Die Douglasie wurde 1913 im Freiburger Stadtwald gepflanzt - und kann noch höher hinaus: Rund 30 Zentimeter wächst sie pro Jahr.

Fast doppelt so hoch, rund 115 Meter, ist der höchste Baum der Welt: Der Küstenmammutbaum wächst im Redwood-Nationalpark in Kalifornien. Um ihn zu schützen, wird  sein genauer Standort geheimgehalten.
© Getty Images

Fast doppelt so hoch, rund 115 Meter, ist der höchste Baum der Welt: Der Küstenmammutbaum wächst im Redwood-Nationalpark in Kalifornien. Um ihn zu schützen, wird sein genauer Standort geheimgehalten.

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