Insekten-Plage
Maikäfer und Junikäfer: Was tun gegen gefräßige Engerlinge?
- Aktualisiert: 14.05.2024
- 08:41 Uhr
- Alena Brandt
Wer brummt denn da - ein Maikäfer oder ein Junikäfer? Wie du die beiden Käfer unterscheidest und warum sie erhebliche Schäden anrichten können, erfährst du hier.
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Maikäfer und Junikäfer: Das Wichtigste zum Thema
Maikäfer gehören zur Familie der Blatthornkäfer. In Europa sind vor allem zwei Arten weit verbreitet: der Feldmaikäfer und der Waldmaikäfer.
Der Junikäfer hingegen ist keine eigene Art. Meist ist damit umgangssprachlich der Gerippte Brachkäfer gemeint.
Wie der Name schon verrät: Maikäfer fliegen im Mai aus, Junikäfer im Juni. Die Käfer begeben sich für ein paar Wochen auf Rundflug zur Partnersuche und fressen in dieser Zeit vor allem Blätter.
Die Larven des Junikäfers verweilen zwei bis drei Jahre im Boden, die des Maikäfers je nach Art sogar zwei bis vier Jahre. Sowohl die Larven des Junikäfers, als auch die des Maikäfers nennt man Engerlinge.
Inhalt
- Grafik: Das sind die Unterschiede zwischen Maikäfer und Junikäfer
- Maikäfer und Junikäfer: So unterscheiden sich Engerlinge und Larven
- Maikäfer und Junikäfer: Wann sind sie aktiv?
- Maikäfer und Junikäfer: Warum sind sie schädlich?
- Wie lange leben Maikäfer und Junikäfer?
- Maikäfer-Bildergalerie: Vom Engerling zum Feld- und Waldmaikäfer
- Junikäfer-Bildergalerie: Von der Larve zum Käfer
- Maikäfer und Junikäfer: Larven und Engerlinge im Rasen sind ein Problem
- Engerlinge bekämpfen: So geht's
- Natürliche Mittel gegen Engerlinge
- Andere Schädlinge in Haus und Garten loswerden
- Häufig gestellte Fragen zum Maikäfer und Junikäfer
Grafik: Das sind die Unterschiede zwischen Maikäfer und Junikäfer
- Größe: Der Junikäfer gilt als kleiner Bruder des Maikäfers. Er ist mit 1,4 bis 1,8 Zentimeter Körperlänge nur halb so groß wie sein Verwandter.
- Behaarung: Der Junikäfer ist behaarter als der Maikäfer und etwas heller - vor allem die Flügel.
- Farbe: Der Körper des Junikäfers ist eher einfarbig braun. Beim Maikäfer sind Kopf und Halsschild schwarz. Die Flügel sind rötlich-braun.
- Fühler: Beim Maikäfer-Männchen fallen die fächerartigen Fühler auf. Beim Junikäfer sind die Fühler weniger markant.
Maikäfer und Junikäfer: So unterscheiden sich Engerlinge und Larven
Die Larven von Maikäfer und Junikäfer zu unterscheiden, ist schwer. Optisch sehen sie nämlich sehr ähnlich aus: Beide sind ungefähr bis zu fünf Zentimeter groß und gelblich-weiß gefärbt. Am Kopf sind die Engerlinge braun gefärbt. Die Larven haben drei Beinpaare und eine gekrümmte Haltung.
Schaut man genau hin, sind die Larven von Maikäfern am Hinterleib aber zweigeteilt. Dort gibt es eine ringförmige Furche. Junikäfer haben das nicht.
Auffälliger ist aber der Unterschied in der Fortbewegung. Während Maikäfer-Larven sich auf der Seite schlängeln, kriechen Junikäfer-Engerlinge auf dem Bauch.
Im Video: Darum glühen Glühwürmchen
Maikäfer und Junikäfer: Wann sind sie aktiv?
📅 Maikäfern sind von Mitte April bis in den Juni hinein aktiv. Am häufigsten fliegen sie aber natürlich im Mai durch die Lüfte.
📅 Junikäfer sind etwas versetzt unterwegs. Sie schwirren von Mitte Juni bis August herum.
⏱ Dadurch dass Maikäfer und Junikäfer die meiste Zeit als Larven im Boden verbringen, kommt es circa alle vier Jahre zu großen Schwärmen. Sie fliegen dann etwas hektisch herum - auf der Suche nach Essen und einem Partner zur Fortpflanzung. Viel Zeit haben sie dafür nicht: Nach rund vier bis sieben Wochen endet ihr Leben.
🌇 Maikäfer und Junikäfer fliegen meist in der Dämmerung. Tagsüber verstecken sich die kleinen Tiere vor ihren Feinden.
🥚 Aufgrund der verschiedenen Schlüpfzeiten schwärmen Maikäfer und Junikäfer zyklisch in Massen aus: 2024 werden große Schwärme in der Nähe von Karlsruhe, in Nordbaden, im Untermain und in Südhessen erwartet.
Maikäfer und Junikäfer: Warum sind sie schädlich?
Maikäfer ernähren sich von jungen Blättern. Kreuzen sie in großen Scharen auf, können sie schon einmal ganze Bäume kahl fressen. Das ärgert zwar den Besitzer oder die Besitzerin, dem Baum selbst macht das aber nichts aus - solange er gesund ist. Die Blätter wachsen einfach nach. Ähnlich ist das auch bei den wenigen Sträuchern und Blumenarten, die Maikäfer mögen.
Junikäfer hingegen sind größere Schädlinge. Sie sind extrem gefräßig und ernähren sich nicht nur von Blüten und Blättern zum Beispiel von Rosenstöcken und Obstbäumen, sondern auch von Rasen. Dort greifen sie die Wurzeln an, sodass dieser absterben kann. Obstbäume können auch ganz eingehen.
Wie lange leben Maikäfer und Junikäfer?
Maikäfer und Junikäfer verbringen die meiste Zeit ihres Lebens im Larven-Stadium im Boden. Erst nach zwei bis vier Jahren schlüpfen die Käfer. Ab dann ist ihre Lebensdauer kurz. Maikäfer und Junikäfer leben als ausgewachsenes Insekt nur vier bis acht Wochen.
Maikäfer-Bildergalerie: Vom Engerling zum Feld- und Waldmaikäfer
Maikäfer-Entwicklung: Vom Egerling zum ausgewachsenen Insekt
Junikäfer-Bildergalerie: Von der Larve zum Käfer
Junikäfer: So entwickeln sie sich von der Larve zum Käfer
Maikäfer und Junikäfer: Larven und Engerlinge im Rasen sind ein Problem
Nicht nur die ausgewachsenen Maikäfer und Junikäfer sind für Pflanzen gefährlich. Auch ihre Larven, die sogenannten Engerlinge, sind sehr gefräßig. Ihre Eier legen sie bevorzugt in sandigen Böden mit viel Sonne und ausreichend Feuchtigkeit. Die Larven verputzen dann die Wurzeln - und die Pflanze stirbt ab. Beim Rasen macht sich das durch braune Stellen bemerkbar. Der Boden verwandelt sich in einen Acker. Der Rasen lässt sich teils einfach abziehen.
Nach den Dürren der vergangenen Jahre leidet das Grünland besonders unter Engerlingen. Landwirt:innen können große Teile ihrer Ernte verlieren. Und wer einen Garten hat, beklagt den Verlust der Rasenflächen.
So sieht eine von Engerlingen geschädigte Wiese aus
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Engerlinge bekämpfen: So geht's
Willst du Maikäfer oder Junikäfer loswerden, solltest du dich nicht auf die ausgewachsenen Tiere konzentrieren, sondern ihre Larven beseitigen. Bedenke dabei, dass Larven nach und nach schlüpfen können. Du solltest Hausmittel also über einen längeren Zeitraum verwenden.
Grundsätzlich solltest du keine chemischen Mittel gegen die Engerlinge einsetzen. Das kann deinen Pflanzen, anderen Tieren und deiner Gesundheit schaden. Greife stattdessen besser auf natürliche Mittel zurück.
Natürliche Mittel gegen Engerlinge
- Pilze wie Beauveria brongniartii und Metarhizium anisopliae sind natürliche Mittel gegen Maikäfer und Junikäfer. Sie sind weder für Menschen noch andere Tiere gefährlich und greifen ausschließlich Engerlinge an. Man kann sie mithilfe besonderer Gerstenkörner ausstreuen und so einen Befall behandeln.
- Besonders gut helfen Nematoden gegen Engerlinge. Das sind Fadenwürmer. Sie vernichten die Käferlarven, indem sie deren Blut mit Bakterien infizieren. Die Bakterien sind für Menschen ungefährlich, für Engerlinge tödlich. Du gießt einfach die betroffenen Stellen in deinem Garten mit einem Tonerde-Nematoden-Gemisch. Präparate dafür gibt es im Fachhandel.
- Du kannst auch einfach natürlich Fressfeinde anlocken. So ernähren sich zum Beispiel Vögel, Mäuse und Maulwürfe von den Larven. Mache also deinen Garten attraktiv für sie und schon werden sie deine Schädlingsbekämpfer.
Kurioses Wissen: 30 Maikäfer gehören in die Suppe
😲 Im 19. Jahrhundert gab es viele Maikäfer-Plagen in Deutschland. Damals gabs nämlich viel mehr der eifrigen Krabbler. Kinder bekamen sogar Prämien für eingesammelte Käfer. Und: Es etablierte sich die Maikäfer-Suppe als Gericht. 30 Käfer pro Person rechneten die Köchinnen und Köche.
Andere Schädlinge in Haus und Garten loswerden
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Häufig gestellte Fragen zum Maikäfer und Junikäfer
Maikäfer gelten als Schädlinge für Pflanzen und Bäume. Deswegen wurden sie lange Zeit zu Hundefutter verarbeitet. Sie kamen auch in der menschlichen Küche zum Einsatz - als Maikäfersuppe.
Maikäfer verbringen rund zwei bis vier Jahre als Larven im Boden. Sind sie erwachsen leben sie nur noch zwei bis drei Monate.
Der Maikäfer wird hauptsächlich von Vögeln, Mäusen, Fledermäusen, Wildschweinen, Maulwürfen und Dachsen gefressen.
Maikäfer fressen hauptsächlich die jungen Blätter von Bäumen. Es gibt aber auch einige Sträucher und Blumen, die sie mögen.
Junikäfer heißen Junikäfer, da die erwachsenen Käfer zur Paarung alle paar Jahre im Juni ausfliegen. Vorher haben sie zwei bis drei Jahre als Larve beziehungsweise als Engerling im Boden gelebt. Dort überwintern sie auch.
Junikäfer fliegen von Juni bis August zur Partnersuche aus. Spätestens ab Ende Juli nimmt ihre Anzahl ab. Die Käfer leben drei bis vier Wochen. Die Männchen sterben direkt nach der Befruchtung, die Weibchen nach der Eiablage. Die Flugzeit der Maikäfer beginnt schon im Mai.
Junikäfer werden 1,4 bis 1,8 Zentimeter groß. Ihr Körper ist hellbraun und behaart.
Junikäfer begeben sich zum Schutz vor Vögeln erst am Abend, wenn es dämmert, auf Partnersuche.
Tagsüber verstecken sich die Junikäfer im Gebüsch.
Junikäferlarven kann man zum Beispiel mit Nematoden im Gießwasser bekämpfen. Durch die Fadenwürmer sterben die Larven.
Junikäfer fressen vor allem Blätter, aber auch Blüten und andere Pflanzen.
Die Larven des Junikäfers fressen in erster Linie Wurzeln.
Vögel und Fledermäuse fressen gerne Junikäfer. Die Engerlinge stehen auch auf dem Speiseplan von Wildschweinen.