Neue Regelungen
Echtzeit-Überweisungen ab 2025 kostenlos: Das ändert sich bald für dich
- Aktualisiert: 28.02.2024
- 13:44 Uhr
- teleschau
Bis zu drei Tage kann es dauern, bis eine Bank-Überweisung beim Empfänger oder der Empfängerin eingegangen ist. Wer dagegen in Sekundenschnelle einen Geldbetrag überweisen möchte, muss dafür Gebühren zahlen. Damit soll demnächst Schluss sein.
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Das soll sich bald für Überweisungen ändern
Die EU-Staaten und das Europa-Parlament haben sich in Brüssel darauf geeinigt, dass künftig innerhalb des europäischen Bankensystems Sofort-Überweisungen gebührenfrei möglich sein müssen. In jeden Fall dürfen sie nicht mehr kosten als Standard-Überweisungen, die in der Regel kostenlos sind.
Dadurch soll es den Bank-Kund:innen möglich sein, zu jeder Tages- und Nachtzeit innerhalb von zehn Sekunden Geld zu transferieren. Und zwar nicht nur innerhalb des eigenen Landes, sondern auch in einen anderen EU-Mitgliedstaat. Damit der Betrag wirklich beim richtigen Empfänger oder der richtigen Empfängerin landet, muss der oder die Überweisende überprüfen, ob IBAN und Name auch wirklich übereinstimmen. So sollen Fehler und Betrugsfälle verhindert werden.
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Bis Herbst 2025 verpflichtend
Das neue Gesetz soll für die 27 EU-Staaten sowie für Norwegen, Island und Liechtenstein gelten und ab April in Kraft treten. Danach greift eine Übergangsfrist von 18 Monaten, in der die neuen Vorschriften noch in nationales Recht übertragen werden müssen. Voraussichtlich im Herbst 2025 sollte die Umstellung dann verpflichtend durchgesetzt sein. EU-Länder mit eigener Landeswährung haben noch bis 2027 Zeit, wenn es um Überweisungen in Euro geht und bis 2028 bei der jeweiligen Nationalwährung.
Laut Medienberichten betreffen die neuen Regeln auch Digital-Anbieter wie Paypal. Aktuell zahlen diese beispielsweise für Sofortüberweisungen eine Gebühr in Höhe von einem Prozent des Überweisungsbetrages. Mindestens 25 Cent oder maximal zehn Euro werden dann von dem Zahlungsdienstleister berechnet.
Stärkung der europäischen Wirtschaft
Ziel des neuen Gesetzes ist es, die europäische Ländergemeinschaft gegenüber großen US-Konzernen wie VISA oder Mastercard im wirtschaftlichen Wettbewerb zu stärken. So erklärte der Rat in Brüssel:
Die neuen Regeln werden die strategische Autonomie des europäischen Wirtschafts- und Finanzsektors verbessern, da sie dazu beitragen werden, übermäßige Abhängigkeiten von Finanzinstituten und Infrastrukturen in Drittländern zu verringern.
Europäischer Rat, 2024
Vermutlich wird auch der Online-Handel von den neuen Regelungen profitieren, da mit den Express-Überweisungen eine schnellere Abwicklung von Bestellungen und Lieferungen innerhalb der EU-Länder möglich wird.