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Psychologie

True Crime: Warum finden wir Serienmörder so faszinierend?

  • Aktualisiert: 27.06.2024
  • 18:40 Uhr
True-Crime-Formate stillen die Lust am Thrill. Aber warum faszinieren uns Serienmörder so sehr?
True-Crime-Formate stillen die Lust am Thrill. Aber warum faszinieren uns Serienmörder so sehr?© Shutterstock / Tero Vesalainen

Sie sind gefährlich und töten aus den unterschiedlichsten Gründen. Doch was finden wir an Serienmördern so anziehend? Wissenschaftler:innen haben die Antwort gefunden.

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Darum faszinieren uns Serienmörder

Ob in Podcasts, Serien, Dokumentationen oder Filmen - wir sind umgeben von Kriminalfällen - wobei es vor allem Serienmorde sind, die eine eigenartige Faszination auf viele Menschen ausüben. Man könnte annehmen, dass echte Verbrechen so abstoßend und angsteinflößend auf uns wirken, dass wir beim bloßen Gedanken daran eine innere Grenze ziehen und uns gar nicht weiter damit auseinandersetzen wollen. Das Gegenteil ist allerdings der Fall. Der Hype um Serienkiller ist größer als je zuvor und so sind viele mit Namen wie Charles Manson, Jeffrey Dahmer oder Ted Bundy bestens vertraut. Als Serienmörder gilt übrigens, wer mindestens drei Menschen mit mindestens einem Mord-Merkmal und zeitlichem Abstand getötet hat. Schon seit Jahrhunderten gibt es dokumentierte Fälle von Serienmorden. Doch wie kommt es, dass uns diese Welt des Bösen aktuell so fasziniert?

Diesem Thema widmen sich Psycholog:innen auf der ganzen Welt. Laut dem Gerichts-Psychiater Reinhard Haller sind solche Verbrechen "Psychologie pur. Es geht um Eifersucht, Gier, Kränkung, Hass, Leidenschaft", was unterschiedliche Gefühle in uns auslöst. Er fertigte zahlreiche Gerichts-Gutachten von Verbrecher:innen an, unter anderem von dem österreichischen Mörder Jack Unterweger, der für den Mord an elf Frauen angeklagt und für neun verurteilt wurde. 

Im Clip: True-Crime-Podcaster Phillip Fleiter im Interview

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Serienkiller lösen Neugierde aus

Gegenüber der "Neuen Züricher Zeitung" meint Haller, dass es darum ginge, die dunklen Seiten der eigenen Persönlichkeit zu entdecken, derer wir uns zu einem großen Teil gar nicht bewusst sind. Auch der Medienwissenschaftler Andreas Rauscher, der an der Universität Freiburg lehrt, stellt eine natürliche Neugierde fest. "Einerseits liegt die Faszination darin begründet, dass es sich um reale Fälle handelt. Andererseits hat es den Grund, dass man versucht, diese Tat nachzuvollziehen. Ähnlich wie ein Profiler." Er führt fort, dass es sich um eine Mischung aus Voyeurismus und Abschreckung handele. 

Das Publikum wird unaufgefordert dazu eingeladen, selbst zu einem Teil der Ermittlungen zu werden: "Das geht bei den realen Fällen besonders gut. Man kann wie ein Profiler selbst ein Psychogramm erstellen. Aus der Fülle an Informationen, die auch neben der Serie oder dem Podcast existieren, weiß man, wie die Person vermeintlich getickt hat und was ihre Motive gewesen sein könnten." Welche familiäre Vorgeschichte gibt es? Was ist der Lebenslauf des Serienmörders? Wie ist sein sozialer Hintergrund? Welche Motive liegen vor? All diese Fragen beschäftigen Außenstehende. 

Häufiger Kritikpunkt: Die Darstellung von Serienmorden ist vor allem in Serien und Filmen nicht konkret bzw. real genug. Die Auseinandersetzung mit den Serienmördern sei zu intensiv, die Perspektive der Opfer käme zu kurz. 

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Verliebt in einen Serienmörder

Neben der sogenannten morbiden Neugier gibt es sogar Menschen, die sich in Serienmörder:innen verlieben. Dies wird in der Fachsprache als Hybristophilie beschrieben, die griechische Bedeutung für "Zuneigung zu einem Übeltäter". Es gibt zahlreiche Geschichten von Personen, die Serienmördern Briefe ins Gefängnis schicken - ganz gleich, wie grausam die Verbrechen waren, die sie begangen haben. 

Zum einen kann die Macht anziehend wirken, die die Serienkiller im Moment ihrer Tat besaßen. Zum anderen steckt dahinter die Sehnsucht nach jemandem, der nicht einfach weglaufen kann. Typische Beziehungsprobleme rücken derart in den Hintergrund, dass ein Verhältnis mit einem Inhaftierten durchaus anziehend wirkt. Dass es normalerweise keine gemeinsame langfristige Perspektive gibt, beflügelt die Bindung sogar mehr, als dass es ihr schadet. Auch die Liebe zu einem Serienmörder erhält durch zahlreiche Podcasts und Serien inzwischen mediale Aufmerksamkeit. Auf ein Happy End warten viele dennoch vergebens.

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