"Ey Mann, isch werd’ bekloppt, ey!"
"Hausmeister Krause": Was machen die TV-Lieblinge jetzt?
- Aktualisiert: 12.09.2024
- 17:15 Uhr
- teleschau
"Hausmeister Krause"-Fans schwanken zwischen Nervenkitzel und Wehmut: Tom Gerhardt heizt Gerüchte über ein Comeback der Kultreihe an, während wir gleichzeitig Abschied von Detlev Redinger nehmen müssen, der als Herbert Fink im Dackelverein unvergessen bleibt. Und was machen die anderen Serien-Stars?
Kult-Comeback in Sicht? Wie "Hausmeister Krause" die Herzen eroberte
Ein spießiges "Arschloch", wie Tom Gerhardt selbst einst sagte, eroberte zur Jahrtausendwende die Herzen des deutschen TV-Publikums: Erstmals ausgestrahlt wurde "Hausmeister Krause - Ordnung muss sein" im Januar 1999 in SAT.1.
Erfunden hat Tom Gerhardt die Hut und Kittel tragende Figur aber schon viel früher: als verbummelter Student im Hobbyraum seiner Eltern. Damals sei er journalistisch für die Leverkusen-Ausgabe der "Rundschau" tätig gewesen, erinnert sich der Schauspieler in einem Interview mit "Come-on.de": Mit dem "kleinsten Mofa, das es damals gab", sei er von Termin zu Termin geeiert. "So kam ich auch zu den Dackelzuchtvereinen, zu den Briefmarken-Sammlern. Da bekam ich gute Impressionen. Krause ist übrigens der erste richtige Charakter, der mir überhaupt eingefallen ist." Es folgten noch ein paar - bis die Familie vollständig war.
Zuerst habe er auf der Bühne alle Figuren selbst gespielt, später tauchten sämtliche Mitglieder der Familie auch in Tom Gerhardts Film "Voll normaaal" (1994) auf. In der Serie "Hausmeister Krause", die fünf Jahre später in SAT.1 folgte, übernahmen Irene Schwarz, Janine Kunze und Axel Stein jene Rollen, die sie über Nacht deutschlandweit bekannt machten. Erst 2010, nach acht Staffeln mit 80 Episoden, war Schluss.
Nun deutete Tom Gerhardt ein TV-Comeback der Kult-Reihe an. Aber wie ist es den Darsteller:innen in der Zwischenzeit ergangen?
Dieter Krause: Was macht Tom Gerhardt heute?
Dass ihn der Typ so lange begleiten würde, hätte Tom Gerhardt nicht gedacht. "Krause ist ein richtiger Widerling. Er hat alle schlechten Charaktereigenschaften: Er ist niederträchtig, feige, bösartig, heimtückisch, lieblos, hypersentimental - wenn es um den Hund geht. Er ist ein mieser Vater. Und er verrät und verkauft seine engsten Freunde. Er ist devot, ein Radfahrer, der nach unten tritt und nach oben buckelt", zog der Komiker einst im Interview mit teleschau - der mediendienst über die eigene Schöpfung her.
Trotzdem konnte das TV-Publikum dieses Ekel Krause jahrelang ertragen. Wahrscheinlich, glaubte Gerhardt, "weil er im Grunde eine arme Sau ist". Er verliere immer und habe nichts vom Leben, außer seinen Dackel.
Für den Schauspieler, der zuvor mit den prolligen Komödien "Voll normaaal" (1994) und "Ballermann 6" (1997) Kinoerfolge feierte, war die Rolle des Parade-Spießbürgers ein Hauptgewinn. Neben den TV-Dreharbeiten stand Gerhardt seit 1999 für Filme wie "Pura Vida Ibiza" (2003), "Germanikus" (2004), "Siegfried" (2005) oder "Die Superbullen" (2011) vor der Kamera.
2011 wurde Gerhardt zum Ehrenbürger von Köln-Kalk ernannt, dem Schauplatz von "Hausmeister Krause". Im selben Jahr kehrte er auf die Bühne zurück. Seit 2022 tourt der gebürtige Kölner mit dem Programm "Hausmeister Krause: Du lebst nur zweimal" durchs Land und gab bereits rund 500 Vorstellungen.
Elisabeth Krause: Was macht Irene Schwarz heute?
Zusammen mit Hausmeister Krause bildete Ehefrau "Lissi" das etwas andere TV-Traumpaar: Über zehn Jahre lang sahen wir ihm zu, wie er auf eine Ganztagsstelle als Hausmeister, sie auf Zärtlichkeiten ihres Ehemanns hoffte. Gespielt wurde die Putznärrin von der Theater-erfahrenen Irene Schwarz, die beim Start der Serie 39 Jahre alt war und 2002 mit dem Deutschen Comedy-Preis ausgezeichnet wurde.
Nach dem Aus der Serie 2010 wurde es ruhig um die Schauspielerin, die an die Theaterbühne zurückkehrte. Erst 2022 gab es ein kleines Wiedersehen im TV, als Schwarz in der Daily "Alles was zählt" eine Gastrolle übernahm. Im Folgejahr war die heute 64-Jährige im ARD-Film "Sterben ist auch keine Lösung" an der Seite von Walter Sittler und Andrea Sawatzki zu sehen.
Carmen Krause: Was macht Janine Kunze heute?
Ihre erste kleine Rolle hatte Janine Kunze im Kino-Blockbuster "Knockin' on Heaven's Door", ihren Durchbruch feierte die gelernte Krankenschwester jedoch als Carmen Krause - dem blonden Blödchen der Familie. Der Comedy blieb Kunze jahrelang treu, wirkte unter anderem bei Formaten wie "Die Comedy-Falle" oder "Die Dreisten Drei - Die Comedy-WG" mit und bekam mit "Frech wie Janine" sogar ihre eigene Serie (2004 bis 2007).
Im Lauf der Zeit wechselte sie ins seriöse Fach und spielte von 2013 bis 2021 in der ZDF-Krimi-Reihe "Heldt" die Staatsanwältin Ellen Bannenberg. 2015 brachte sie zudem mit "Geschenkte Wurzeln: Warum ich mit meiner wahren Familie nicht verwandt bin" heraus, das ihre Lebensgeschichte thematisierte: Kunze wurde als Baby von Pflegeeltern aufgenommen. Als ihre leiblichen Eltern die Tochter zurückholen wollten, kämpfte sie darum, bei der Pflegefamilie bleiben zu können. Als 18-Jährige ließ sie sich adoptieren.
Tommi Krause: Was macht Axel Stein heute?
"Jeil, jeil, jeil" - Axel Stein spielte in "Hausmeister Krause" den prolligen Krause-Spross Tommi und legte damit den Grundstein für eine erfolgreiche Filmkarriere, die 2000 mit Teenie-Filmen wie "Harte Jungs" (2000) und "Schule" (2001) begann und 24 Jahre später nach fast 60 Produktionen immer noch anhält.
Aktuell ist Stein neben Moritz Bleibtreu in der Kinokomödie "Alles Fifty Fifty" und im Netflix-Film "Spieleabend" zu sehen. Am 2. Oktober startet "Where is Wanda?" bei AppleTV+.
Privat musste er allerdings einen schweren Schicksalsschlag erleiden: 2015 starb mit nur 42 Jahren sein Bruder Michael, der auch sein Manager war.
Dackel Bodo: Was macht Wastl heute?
Bodo, mit vollem Namen Bodo von der Hermannsklause, war der ganze Stolz von Hausmeister Krause: Ein reinrassiger Kurzhaardackel - ein "urdeutsches Tier und mitunter ebenso niederträchtig wie in diesem Fall sein Herrchen", wie Tom Gerhardt erklärte. Ob Wastl, wie der Hund eigentlich hieß, ein erfülltes Leben hatte, kann nur vermutet werden.
Am Set der Serie in den Münchner Arri-Studios hielt der Dackel die Produktionscrew stets bei Laune. Und auch die Fans halten ihn in Ehren: "Einmal hatte ich Besuch von einem 30-köpfigen Dackelclub. Die hatten ein Lied rund um Bodo komponiert und haben das dann vorgetragen", berichtete Tom Gerhardt jüngst in einem Interview mit der dpa.