Für ein feines Hautbild
Microdermabrasion: Behandlung, Wirkung & Risiken - alles, was du über das Beauty-Treatment wissen musst
- Aktualisiert: 05.01.2024
- 09:55 Uhr
- Regine Wagner
Wie funktioniert eine Microdermabrasion? Alles zur Hautverschönerung mit Infos zu Behandlung, Wirkung sowie Vor- und Nachteilen auf einen Blick.
Was ist eine Microdermabrasion?
Bei der schmerzfreien Methode wird die oberste Hautschicht mit einem speziellen Poliergerät abgetragen, um abgestorbene Hautzellen und Verhornungen zu entfernen. Das Verfahren kommt ohne den Zusatz von chemischen Wirkstoffen aus. Durch das Mikropeeling können im Anschluss pflegende Wirkstoffe besser von der Haut aufgenommen werden. Außerdem werden dank des mechanischen Peelings Durchblutung, Zellerneuerung und die Bildung von Kollagen angekurbelt.
Gut zu wissen:
- Dauer: je nach Bedarf ca. 60 bis 90 Minuten inklusive Vor- und Nachbehandlung
- Regelmäßigkeit: anfangs wöchentlich, später monatlich
- Kosten: je nach Bedarf zwischen ca. 80 und 150 Euro beim Profi, Markengeräte für zu Hause gibt es ab 50 Euro
- Risiken: Rötung, Einblutung, Infektion, Entzündung, Narben bei extrem sensibler Haut oder unsachgemäßer Anwendung
- Behandlung: zu Hause und/oder bei Dermatolog:innen und Kosmetikinstituten
So läuft die Behandlung beim Profi ab
1. Nach dem Beratungsgespräch und der Hautanalyse wird die Haut gereinigt und entfettet.
2. Anschließend startet die Microdermabrasion, indem der passende Peelingaufsatz in Kreisbewegungen über die Haut geführt wird. So verteilen sich kleine Mikrokristalle (meist feinster Kristallsand oder Diamantstaub) über den Schleifaufsatz dank Druckluft mit hoher Geschwindigkeit auf der Haut, um die oberen Zellen zu lösen. Eine Vakuumpumpe saugt parallel die abgestorbenen Schuppen zusammen mit den Kristallen in wiederkehrendem Rhythmus ab. Die Anwendungsweise lässt sich individuell anpassen, je nach variabler Vakuumstärke, Behandlungstempo, Menge und Intensität der Kristalle und Anzahl der Schleif- bzw. Saugprozesse.
3. Zuletzt wird die Haut nochmals gereinigt und pflegende Wirkstoffe einmassiert.
Ergebnisse und Wirkung: Für wen eignet sich das Mikro-Peeling?
Allgemein ist das Mikro-Peeling für jeden Hauttyp geeignet, um ein verbessertes und ebenes Hautbild zu erzielen. Extrem empfindlichen Typen sowie Menschen mit chronischen, entzündlichen Hautkrankheiten wie starker Akne und Neurodermitis oder mit frischen Narben ist jedoch von dem Verfahren abzuraten.
Was sind Benefits und Risiken der Methode?
Vorteile
- sanftes Beseitigen von Hautunreinheiten und abgestorbene Zellen
- ebenmäßiges Hautbild mit feinen Poren und elastischer Oberfläche
- Minimierung flacher Narben oder Pigmentstörungen
- Reduktion der Faltentiefe
- Verfahren ohne chemische Wirkstoffe
Nachteile
- anfangs kann es zu Rötungen oder kleine Hautblutungen (sehr selten) kommen
- Risiko von Infektionen, Entzündungen oder Narbenbildung durch mangelnde Hygiene oder falschen Geräteeinsatz
- behandelte Haut muss mit besonders hohem Lichtschutzfaktor vor UV-Strahlen gewappnet werden, um Pigmentstörungen zu vermeiden
- auf Sauna und Solarium, Sport und potenziell hautreizende Pflegeprodukte mit hoch konzentrierten oder für die Haut neuen Wirkstoffen muss für zwei bis vier Wochen verzichtet werden
Anwendungs-Tipps: zu Hause oder in einer dermatologischen Praxis?
- Microdermabrasion im Home-Spa:
Auch hier gilt: Vor dem Einsatz muss die Haut gründlich gereinigt werden. Während des Mikro-Peelings bitte Augen- und Lippenpartie aussparen, da die Haut hier sehr empfindlich ist. Zum Schluss auch bei der Behandlung zu Hause ein Serum, eine Pflegecreme oder auch Maske auftragen, um den Effekt auf die Haut zu verstärken. Die Palette an Produkten zur Microdermabrasion ist groß und beinhaltet sämtliche Preiskategorien von ca. 50 bis 200 Euro. Wer solch ein mechanisches Peeling zu Hause selber machen möchte, findet im Handel meist Geräte mit Diamantaufsatz. Hochwertige Tools bieten oft drei bis fünf Geschwindigkeitsstufen und verschiedene Schleifaufsätze. - Behandlung in Arztpraxis oder Kosmetiksalon:
Generell kann die Microdermabrasion von Hautärzt:innen als auch von qualifizierten Kosmetiker:innen durchgeführt werden. Im Kosmetiksalon wird das Mikro-Peeling allerdings oft oberflächlicher umgesetzt. Pluspunkt beim Profi: Es wird vorab eine Hautanalyse gemacht und die Behandlung so besser an die jeweiligen Hautbedürfnisse angepasst.
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Was ist der Unterschied zwischen Microdermabrasion und Microneedling?
Beim Microneedling kommt im Gegensatz zur Microdermabrasion kein Poliergerät, sondern eine Walze (Dermaroller) oder vibrierender Stift (Derma-Pen) zum Einsatz, die mit vielen kleinen, feinen Nadeln versehen sind. Damit wird während der Behandlung (ca. 30 bis 60 Minuten) mehrmals über die Haut gerollt, um Falten zu minimieren und die Haut zu regenerieren.
Die Technik setzt dabei auf die körpereigenen Wundheilungsprozesse, die beim Microneedling durch die kleinen Einstiche bzw. Verletzungen zum Tragen kommen. Botenstoffe und Wachstumsfaktoren sorgen dafür, dass Kollagen, Elastin und Hyaluronsäure produziert werden und die Haut straffen. Je tiefer die Nadeln in die Haut eindringen, desto effektiver die Behandlung.
Das Verfahren wird zwar sowohl in Hautarztpraxen als auch Kosmetikstudios angeboten. Bei kosmetischen Microneedlings dringen die Nadeln aber nur ca. 0,1 bis 0,3 Millimeter in die Haut ein. Somit wird nur die oberste Schicht bearbeitet, was die Kollagenproduktion weniger stark stimuliert. Wird allerdings bei der medizinischen Nadelbehandlung ab ca. 0,5 Millimeter Tiefe die Lederhaut erreicht, können Lachfalten oder Stirnfalten gemildert werden. Hautärzt:innen nutzen einen noch stärkeren Effekt sogar meist auch mit einer Nadellänge ab ca. ein bis drei Millimeter. So wird mehr Kollagen hergestellt und die Zellerneuerung intensiver angeregt. Auch das Erscheinungsbild von Narben kann reduziert werden. Eine betäubende Creme soll vorab vor möglichen Schmerzen während der tiefergehenden Behandlung bewahren. Aufgrund der Nadellänge kann es bei dieser Variante auch zu kleinen Blutungen kommen.
Gut zu wissen:
- Das medizinische Microneedling kann sowohl bei Dermatolog:innen als auch Kosmetiker:innen umgesetzt werden.
- Die Kosten dafür starten bei ca. 150 Euro.
- Auch nach dem Microneedling gilt: UV-Schutz nicht vergessen! Daher am besten die mehrmonatigen Behandlungstermine in den Herbst oder Winter legen.
- Bei trockenem Teint, Hautkrankheiten, Wundheilungsstörungen oder von Akne betroffener Haut ist vom Microneedling abzuraten.
Wie oft sollte eine Microdermabrasion durchgeführt werden?
Die Häufigkeit hängt von verschiedenen Faktoren wie Hauttyp, gewünschter Effekt und medizinischer Empfehlung ab. Im Allgemeinen wird empfohlen, die Behandlung alle zwei bis vier Wochen durchzuführen. Dieser Zeitraum ermöglicht es der Haut, sich zwischen den Sitzungen zu regenerieren. Es ist jedoch wichtig, individuelle Hautbedürfnisse zu berücksichtigen und professionelle Beratung einzuholen, um die beste Behandlungsstrategie für deine spezifischen Anforderungen zu entwickeln. Regelmäßige Sitzungen können dazu beitragen, die Haut glatter, heller und jugendlicher erscheinen zu lassen.