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Steigende Zahlen in vielen Ländern

Keuchhusten auf dem Vormarsch: Viele Länder melden rasanten Anstieg von Infektionen

  • Aktualisiert: 13.06.2024
  • 12:23 Uhr
  • Clarissa Yigit
Keuchhusten breitet sich in vielen Ländern stark aus. Norwegen warnt bereits vor einer bevorstehenden Epidemie.
Keuchhusten breitet sich in vielen Ländern stark aus. Norwegen warnt bereits vor einer bevorstehenden Epidemie.© Prostock-studio - stock.adobe.com

Viele Länder melden einen rasanten Anstieg von Keuchhusten-Infektionen. Auch in Deutschland nimmt die Zahl der Betroffenen deutlich zu.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Zuletzt hat die Welt die Corona-Pandemie ziemlich aus dem Gleichgewicht gebracht.

  • Nun scheint Keuchhusten wieder auf dem Vormarsch zu sein.

  • Unter anderem nennen Expert:innen eine gesunkene Immunität der Bevölkerung aufgrund der Corona-Pandemie sowie einen Rückgang der Impfrate als Gründe.

Keuchhusten (Pertussis) ist weltweit eine der häufigsten Infektionskrankheiten der Atemwege. Er wird ausgelöst durch Bakterien und ist zudem hoch ansteckend.

Nun melden viele Länder einen starken Anstieg der Keuchhusten-Infektionen. Nach anfänglichen Erkältungssymptomen entwickelt sich ein krampfartiger und quälender Husten, der mehrere Wochen bis Monate dauern kann.

Als Grund für den rasanten Anstieg der Keuchhusten-Infektionen nennen Expert:innen eine gesunkene Immunität der Bevölkerung während der Corona-Pandemie. Aber auch die Impfrate sei zurückgegangen. Zudem hat es bei zyklisch auftretenden Krankheiten seit dem Jahr 2016 keinen größeren Ausbruch mehr gegeben.

Von lebensgefährlichen Komplikationen durch eine Infektion bedroht seien insbesondere Neugeborene und Säuglinge.

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Hier sind die Infektionen gestiegen

Im laufenden Jahr erkrankten beispielsweise in Deutschland bereits 4.180 Menschen an der Atemwegserkrankung - im Jahr 2023 waren es zur selben Zeit lediglich 1.446 Personen, so das Robert Koch-Institut (RKI).

Im britischen Landesteil England erkrankten im ersten Quartal des Jahres 2024 knapp 2.800 Menschen an Keuchhusten. Dies waren dreimal mehr als noch ein Jahr zuvor, berichtete die Deutsche Presse-Agentur (dpa) und beruft sich dabei auf Angaben der Gesundheitsbehörde UKHSA (UK Health Security Agency). Zudem seien in diesem Jahr bereits fünf Babys an der Krankheit gestorben, so die "Berliner Morgenpost" unter Berufung auf die UKHSA.

Und auch in Norwegen hat die Zahl der Keuchhusten-Fälle deutlich zugenommen. So warnt etwa das norwegische Institut für öffentliche Gesundheit (FHI) bereits vor einer bevorstehenden Epidemie, da die gemeldeten Keuchhustenfälle im April bei 534 lagen, schreibt die Zeitung "Dagbladet". Das seien 206 Infektionsfälle mehr als im Vormonat und insgesamt die größte Zahl an Keuchhusten-Erkrankungen seit dem Jahr 2012.

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"Wir haben einen starken Anstieg von Keuchhusten in Norwegen nach fast vier Jahren mit sehr wenig Krankheit. Das könnte darauf hindeuten, dass wir hier eine Epidemie haben", erklärt die leitende Ärztin und Leiterin des Kinderimpfprogramms beim FHI gegenüber "Dagbladet", Margrethe Greve-Isdahl. Dabei fielen die meisten Infektionen auf junge Menschen.

Ebenfalls einen enormen Anstieg an Keuchhusten-Infektionen melden die Niederlande mit 7.187 Betroffenen, berichtet die "Rheinische Post" unter Berufung auf die niederländische Behörde für Öffentliche Gesundheit und Umweltschutz (RIVM). Dies seien knapp doppelt so viele wie im gesamten Jahr 2023. So würden wöchentlich circa 250 neue Keuchhusten-Fälle gemeldet (2018: 91 Fälle pro Woche).

Zudem seien über 90 Prozent der an Keuchhusten erkrankten Babys nicht gegen die Krankheit geimpft, so das Institut.

In Dänemark wurde der Keuchhusten bereits Anfang September als Epidemie durch das Statens Serum Institut - dem Zentrum des dänischen Gesundheitsdienstes für die Prävention und Behandlung von Infektionskrankheiten - eingestuft, nachdem die Erkrankungen um das Zehnfache zugenommen haben, berichtet der "General-Anzeiger".

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So können sich Menschen schützen

Um sich vor einer Keuchhusten-Infektion zu schützen, empfehlen Expert:innen immer noch eine Impfung. Diese sieht eine Grund­immuni­sierung von drei Impfungen bei Säuglingen vor - im Alter von zwei, vier und elf Monaten. Kinder und Jugendliche sollten zudem ihren Impfschutz regelmäßig auffrischen. Für Erwachsene rät die Ständige Impfkommission (STIKO) "die nächste fällige Td-Impfung (Tetanusimpfstoff) einmalig in Kombination mit einem Pertussis-Impfstoff zu verabreichen", so das RKI.

Menschen, die bereits Keuchhusten hatten, sind nicht dauerhaft, aber zumindest für circa zehn bis 20 Jahre immun gegen die Krankheit.

  • Verwendete Quellen:
  • infektionsschutz.de: "KEUCHHUSTEN"
  • Dagbladet: "Kan bli smittehopp i sommer"
  • RIVM: "Many serious cases of whooping cough among newborn babies in the Netherlands"
  • RKI: "Keuchhusten (Pertussis)"
  • General Anzeiger: "Dänemark ruft Epidemie aus"
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